ÖRK-Vollversammlung wendet sich an die Weltöffentlichkeit von heute
08. November 2013
Die Politisierung von Religion, die Rechte religiöser Minderheiten und Staatenloser, Frieden und Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel und gerechter Frieden waren einige der Themen der öffentlichen Erklärungen, die von der 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in Busan, Republik Korea, angenommen worden sind.
Nach einem arbeitsintensiven Prozess, an dem die ÖRK-Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten (CCIA), die leitenden Amtsträger/innen des ÖRK und der ÖRK-Exekutiv- und Zentralausschuss in den Jahren 2012 und 2013 beteiligt waren, wurden die Erklärungen am 8. November der ÖRK-Vollversammlung zur Annahme vorgelegt.
Die Delegierten zeigten sich auf der Vollversammlung zudem besorgt über die „Präsenz und das Zeugnis der Christen im Nahen Osten“, die Situation in der Demokratischen Republik Kongo und das 100-jährige Gedenken an den armenischen Völkermord von 1915. All diese Themen wurden in Busan als Protokollpunkte eingebracht.
Die Erklärung mit dem Titel „Politisierung von Religion und Rechte religiöser Minderheiten“ ruft die weltweite ökumenische Gemeinschaft auf, als Vermittlerin mit ihren jeweiligen Regierungen „Strategien zum wirksamen Schutz von Menschen und Gemeinschaften von Minderheitsreligionen gegen Bedrohungen oder Gewaltakte durch nichtstaatliche Akteure zu entwickeln“.
Zudem fordert sie „gemeinsame und koordinierte Bemühungen seitens der religiösen, zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteure [...], um den Rechtsverletzungen gegenüber religiösen Minderheiten und deren Religions- und Weltanschauungsfreiheit entgegenzutreten“.
In der Erklärung über „Frieden und Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel“ fordern die Kirchen „alle Akteure in der Region [auf], sich an einem kreativen Friedensprozess auf der koreanischen Halbinsel zu beteiligen, indem alle Militärübungen auf der koreanischen Halbinsel unterlassen werden, ausländische Interventionen unterbleiben, ausländische Truppen abgezogen und Militärausgaben reduziert werden“.
Eine weitere Erklärung mit dem Titel „Menschenrechte Staatenloser“ appelliert an die Kirchen, „in einen Dialog mit den Staaten zu treten, damit diese Maßnahmen verabschieden, die staatenlosen Menschen eine Staatsangehörigkeit geben und sie mit gültigen Ausweispapieren ausstatten“. Zudem ermutigt der Text die Kirchen, die Zivilgesellschaft, Menschenrechtsorganisationen sowie die Institutionen der Vereinten Nationen und regionale Organisationen zu wirksamer Zusammenarbeit, damit Staatenlosigkeit reduziert und ausgerottet werden kann.
Die Erklärung „über den Weg zum gerechten Frieden“ stellt eine weitere bedeutende Stellungnahme dar. Darin wird bekräftigt, dass „Frieden ein Lebensmuster [ist], in dem sich die Mitwirkung des Menschen an der Liebe Gottes und seiner Fürsorge für die Welt und die ganze Schöpfung widerspiegelt“. Parallel zu dieser Aussage erfolgt eine Empfehlung zu konkretem Handeln und es wird die Verpflichtung angesprochen, „durch das Streben nach Frieden und den Schutz des Lebens Gottes Liebe zur Welt zu teilen“.
„Gemeinsam verpflichten wir uns, die Menschenwürde zu schützen, in unseren Familien und Gemeinschaften Gerechtigkeit zu üben, Konflikte gewaltlos zu lösen und alle Massenvernichtungswaffen zu verbieten“, ist in der Erklärung zu lesen.
Website der 10. ÖRK-Vollversammlung
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